vocal ecotism

Totenklage/Death Chant

reenactment

English Below!


Eine Stimmperformance, die sich mit der Zerstörung der Artenvielfalt und der wild lebenden Tiere beschäftigen wird. 

Nach neuesten Zahlen ist die Biomasse aller Säugetiere auf der Erde mittlerweile folgendermaßen verteilt:

36% Menschen

60% Nutztiere

 4% Wildtiere


Bei Vögeln sind heute 70% Nutztiere und 30% Prozent wild lebende Tiere. 

Seit Beginn der Zivilisation (die Studie sagt nicht, was das genau heißen soll) hat homo sapiens auf der Erde „83% der wild lebenden Säugetiere, 80% der Meeressäuger, 50% der Pflanzen und 15% der Fische den Garaus gemacht“ (Weltagrarbericht)


Es gibt also gute Gründe, eine Totenklage für die Lebewesen der Welt anzustimmen. 

Die Idee der Aktion besteht darin, die Totenklage von Hugo Ball wieder aufleben (!) zu lassen, diesmal als Kommentar zum Artensterben. Wie das genau gelingen soll, wäre gemeinsam herauszufinden. 

Wer gerade nicht weiß, wovon hier die Rede ist, findet  auf der Vereinswebsite eine gute Dokumentation der Totenklage, mit dem das Ensemble KörperSchafftKlang ein paar Jahre unterwegs war. Für mich ganz klar ein Höhepunkt im Schaffen unseres Ensembles. 

https://stimmfeld-verein.de/gesamtarchiv-stimmfeld-e-v/totenklage/Arrow Right


Die erste Übung auf dem Weg zu einer Gruppenperformance ist die folgende: Ich lade ein, sich etwas Zeit zu nehmen, um mit der Totenklage über ein längeres Psalmodieren in Kontakt zu kommen. (Zum Psalmodieren gibt es auf der Web-Seite zur Totenklage ein gutes Zitat.) 

Es geht also darum, den Text für Euch über eine gewisse Zeit zu rezitieren. Ich würde mal sagen, 10 Minuten minimum, besser wäre eine halbe Stunde. Danach wäre es gut, noch einmal eine Phase zu haben, in der ihr in Erinnerung an diese Rezitierphase für ein paar Minuten eurer Stimme Raum gebt für eine freie Bewegung. Und danach am besten noch ein paar Minuten, um in Ruhe die Aktion sacken zu lassen.


In den drei Phasen könnt Ihr sammeln, was auf den verschiedenen Ebenen Eurer inneren Situation so alles zum Vorschein kommt. Dazu bietet es sich an, die fünf Zugangsweisen präsent zu haben, die wir bereits des Öfteren eingesetzt haben: 

spüren, wissen, imaginieren, fühlen, hören. 


Was zeigt sich in der Verbindung der Totenklage mit dem Thema der Zerstörung der Artenvielfalt und der fast unvorstellbaren Reduzierung von wildem Leben auf der Erde, das durch die Menschheit verursacht ist? Welche Gefühle tauchen auf, welche Bilder, Erinnerungen, welche Tiere, Gedanken, körperliche Impulse usw.?

Es wäre schön, wenn Ihr diese inneren Reaktionen in welcher Form auch immer notieren würdet, damit wir darüber in den Austausch kommen können. Die Idee dahinter ist, von dort aus eine Form für die Totenklage als Gruppenperformance zu finden, die dem Thema angemessen ist. 


Unten findet Ihr ein paar Grafiken aus einem Artikel des Guardian, in denen gezeigt wird, wie es mit der Biomasse und den durch den Menschen ausgelösten Veränderungen gerade aussieht. Ziemlich beeindruckende und bedrückende Zahlen.

Das Material kann hilfreich sein, um in diese Übung mit der Strategie einzusteigen, die wir für vocal ecotism gefunden habe:

respect – connect – reflect – direct!


(Einige von Euch werden sich erinnern, die anderen verweise ich auf die entsprechenden Blogbeiträge. Gefunden haben wir die Idee bei Tyson Yunkaporta.)

Bevor wir also in die Aktion kommen (=direct), wäre es gut, die drei ersten Phasen durchlaufen zu können. Das gilt übrigens auch für die Arbeit mit dem Lautgedicht. 


Wenn es Fragen gibt, meldet Euch! Ansonsten wünsche ich eine anregende und für einige von uns neuerliche Erforschung der Totenklage!

Totenklage
ombula
take
bitdli
solunkola
tabla tokta tokta takabla
taka tak
Babula m'balam
tak tru - ü
wo - um
biba bimbel
o kla o auwa
kla o auwa
la - auma
o kla o ü
la o auma
klinga - o - e - auwa
ome o-auwa
klinga inga M ao - Auwa
omba dij omuff pomo - auwa

tru-ü
tro-u-ü o-a-o-ü
mo-auwa
gomun guma zangaga gago blagaga
szagaglugi m ba-o-auma
szaga szago
szaga la m'blama
bschigi bschigo
bschigi bschigi
bschiggo bschiggo
goggo goggo
ogoggo
a-o –auma


A voice performance that will deal with the destruction of biodiversity and wildlife. 

According to the latest figures, the biomass of all mammals on earth is now distributed as follows:

36% humans

60% livestock

 4% wild animals


Among birds, 70% are livestock and 30% are wild. 

Since the beginning of civilisation (the study does not say what this exactly means), homo sapiens has wiped out ‘83% of wild mammals, 80% of marine mammals, 50% of plants and 15% of fish’ (World Agricultural Report)


So there are good reasons to lament the death of the world's creatures. 

The idea is to revive (!) Hugo Ball's Totenklage (Death Chant) as a comment on the extinction of species. How exactly this is to be achieved is something we would have to work out together.

For those who don't know what we're talking about here, I would like to refer you to our association's website, where you will find a good documentation of the Totenklage, with which KörperSchafftKlang has been on tour for a few years. For me, it is clearly a highlight of our ensemble's work.

https://stimmfeld-verein.de/gesamtarchiv-stimmfeld-e-v/totenklage/Arrow Right


In any case, my proposal is to take some time to get in touch with the death chant through reciting it for a while. I would say 10 minutes minimum, half an hour would be better. After that, it would be good to have another phase in which you give your voice space for a few minutes of free movement in memory of this recitation phase. And after that, it's best to have a few more minutes to let the action sink in.

In the three phases, you can collect everything that comes up on the different levels of your inner situation. To do this, it is useful to be aware of the five approaches that we have already used on several occasions:

sensing, knowing, imagining, feeling, hearing.


What happens when the death chant is connected with the theme of the destruction of biodiversity and the almost unimaginable reduction of wild life on earth caused by humanity? What feelings arise, what images, memories, what animals, thoughts, physical impulses, etc.?


It would be good if you could note these inner reactions in whatever form you wish, so that we can discuss them. The idea is to use this as a starting point for finding a form for the Death Chant as a group performance that is appropriate to the subject.In the end we want to find a form that allows us to create a new group performance as a voice and sound installation in space. 

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